Mitte der 80er Jahre war ich noch in der Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten und habe bei einer Vermögensberatung gearbeitet. Diese hat für Ihre Kunden regelmäßig Veranstaltungen organisiert. Eine davon war mit René Linden, der auch mich in diesem Rahmen nach der Soma®-Methodik behandelte. Die Wirkung hat mich direkt begeistert. Dr. Bill M. Williams entwickelte diese Methode, inspiriert durch die Amerikanerin Ida Rolf. Sie wollte über das muskuläre System die Haltung des Körpers beeinflussen. Ihre als „Rolfing – strukturelle Integration“ bekannt gewordene Methode entwickelte Dr. Williams zunächst als ihr Schüler, enger Mitarbeiter und Co-Direktor des Rolfing-lnstituts mit. Er verließ das Institut 1972 mit Einwilligung Ida Rolfs, entwickelte die Methode weiter und gründete 1978 in Gainsville, Florida, das SOMA-lnstitut.
Heute gibt es zwei SOMA-lnstitute: Das amerikanische SOMA-lnstitut hat seinen Sitz unter der Leitung von Karen Bolesky und Marcia Nolte in der Nähe von Seattle. Das SOMA-lnstitut Europa wird von René und Monika Linden in Bad Soden/Taunus bei Frankfurt geleitet. Bei Letzterem habe ich 1992 meine Ausbildung zum SOMA-Practicioner absolviert.
SOMA beinhaltet ein Behandlungsspektrum manueller Techniken, die mit Fingern, Knöcheln, Faust und Ellbogen direkt am Bindegewebe und Fasziensystem Verklebungen und Verspannungen lösen. Ursächlich dafür sind häufig körperlicher oder auch psychisch-emotionaler Stress. Sie drücken sich ab einem bestimmten Grad durch latenten Schmerz aus. SOMA wendet den jeweils zur Lösung notwendigen Druck so an, dass das Nervensystem ihn akzeptieren kann und die Regeneration beginnt.
Das Prinzip dahinter ist der Nerven-Reflexbogen. Ähnlich wie beim technischen Regelkreis gibt es einen Zusammenhang zwischen In- und Output. Die richtige Information hilft, Prozesse zu optimieren. Dazu gehören auch präzise Kenntnisse in der Lokalisationslehre, also welche Muskelgruppen, Sehnen, Nervenbahnen etc. mit welcher Wechselwirkung wo im Körper verlaufen. Nur so ist eine exakte Anwendung möglich.
Als SOMA-Practicioner achte ich auf die jeweilige persönliche Schmerzgrenze und behandle genau mit der Kraft, die das Nervensystem als heilsam erträgt. Mit dieser Methode arbeite ich unter anderem gern in der zweiten Atlasbehandlung, um den Körper bei der Neuausrichtung zu unterstützen. Es ist ein zweiter hilfreicher Impuls, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu begleiten.