Mehrfach fiel meinerseits der Begriff „Chinese Super League“. Daher dachte ich mir, einige Hintergrundinfos zur chinesischen Liga wären dem ein oder anderen Fußballinteressierten auf jeden Fall willkommen.
Historisch betrachtet gibt es noch gar nicht so viel Historisches zur ersten Liga Chinas zu erzählen. Gegründet wurde die Chinese Super League nämlich erst im Jahr 2004, als Ersatz für die damals wegen eines Korruptionsskandals abgeschaffte Jia A League. Mindestens die Hälfte der Spiele in der Saison 2003 waren laut chinesischem Fernsehen manipuliert worden. Diese Erkenntnis stürzte den chinesischen Fußballverband – Chinese Football Association – beinahe in den völligen finanziellen Ruin, da Sponsorenverträge in Höhe von 21 Milliarden US Dollar gekündigt wurden.
An der ersten Saison der Chinese Super League nahmen zwölf Mannschaften teil. Daher stieg am Ende der Spielphase niemand ab, sondern es wurden lediglich zwei Aufsteiger aus der zweiten Liga, der CFA Jia League, aufgenommen. Inzwischen spielen 16 Vereine in der ersten chinesischen Fußballliga. Am Ende jeder Saison lockt der Titel des chinesischen Fußballmeisters. Gespielt wird nach dem weit verbreiteten System mit Hin- und Rückrunde – jedes Team spielt zweimal gegen jeden anderen Verein, n der Regel einmal auswärts und einmal vor heimischem Publikum. Pro Sieg erhält eine Mannschaft drei Punkte und bei einem Unentschieden wird ein Punkt vergeben. So wie in Deutschland gibt es auch hier keinen Trostpreis für Verlierer, ergo eine Niederlage bringt keine Punkte.
Eine Saison startet im Februar oder März und endet dementsprechend im November oder Dezember. Sie umfasst 30 Spieltage und am Ende gewinnt, wie zu erwarten, das Team mit den meisten Punkten – die beiden Vereine mit den wenigsten Punkten steigen in die zweite Liga ab.
Ähnlich wie in europäischen Ländern gibt es auch in Asien noch eine Liga, in der die Besten der Besten gegeneinander antreten. Für die Gruppenphase der AFC Champions League qualifiziert sich der Fußballmeister direkt. Tabellenzweiter und -dritter müssen schon in der Qualifikationsrunde ihr Können unter Beweis stellen, um überhaupt in die Gruppenphase zu gelangen.
Seit 2011 ist Guangzhou Evergrande amtierender Meister und hat damit bis jetzt auch die meisten Titel geholt. Shandong Luneng konnte diesen Triumph immerhin drei Mal für sich verbuchen und schaffte es fünf Mal aufs Treppchen – zuletzt 2015.
Mal sehen, wie die Jagd auf den Titel dieses Jahr verläuft.